Montag, 4. August 2008

Willkommen in den Tropen!

Moin zusammen,
ich glaube ich hoere bald auf Blog zu schreiben. Erstens: Wir erleben hier so viel, dass ich gar keine Zeit habe alles hier aufzuschreiben, zweitens: Am Strand unter Palmen zu liegen, bzw. abends auf Party zu sein und zu denken "Du muesstest eigentlich noch Blog schreiben!" ist eine ganz schoene Gewissensfrage (bisher habe ich mich allerdings immer fuer die Palmen und die Party entschieden...), drittens liegt mir natuerlich nichts ferner als euch vorzuschwaermen in was fuer einem beeindruckenden Land wir eine so super schoene Zeit verbringen, und viertens (und das ist am schwewiegendsten!): Mir gehen langsam die Worte aus, um das, was wir alles sehen und erleben, zu beschreiben. Aber gut, ich versuch's einfach mal...
Die Busfahrt nach Airlie Beach 12 Stunden lang war nicht gerade schoen, da neben den unbequemen Sitzen auch noch die Klimaanlage kaputt war, undzwar so, dass sie nur noch kuehlte. Wenn man bedenkt, dass wir nachts fuhren und einen Tag vorher in Hervey Bay nachts der Negativrekord von 4,1 Grad Celsius erreicht worden war, kann man sich vorstellen, wie angenehm das war. Und bitte fragt mich nciht, warum der Busfahrer sie nicht einfach ausgestellt hat... Aber gut, morgens kamen wir dann muede und fast erfroren bei bestem Sonnenschein in Airlie Beach an, wo wir mittags auf unserem Segelschiff eincheckten, um die Zweitages-Tour zu den Whitsunday-Islands zu starten. Unser Schiff war mit 16 Personen nciht ganz ausgebucht, und auch wenn alle anderen aus einem Englisch-sprechenden Land kamen und diverse Dialekte aufeinanderprallten (die es fuer uns nicht gerade einfacher machten...) hatten wir zusammen 'ne Menge Spass. Am ersten Nachmittag mussten wir aufgrund akuter Windflaute (die sich leider am zweiten Tag fortsetzte) per Motor zu unserem Ankerplatz schippern, wo es abends ein sehr leckeres Abendessen und das ein oder andere Bier auf Deck gab. Am naechsten morgen stand ich um 6h auf (ja, wirklich: Ratze um sechs Uhr morgens!), um den wunderschoenen Sonnenaufgang ueber dem Meer mit einer Tasse Tee in der Hand zu geniessen. Vormittags ging es zu dem beruehmten White Heaven Beach. Und jetzt wird es schwierig... ich versuch's mal so: Stellt euch das tollste Postkartenmotiv von weissen Sandstraenden und tuerkisfrabenem, weil kristallklaren Wasser auf einer einsamen verlassenen Insel vor.... und dann wisst ihr was wir (nur ca. 10 mal schoener und beeindruckender!) gesehen haben! WOW! Der Sand ist puderfein und lupenrein weiss, das Wasser wirklich kristallklar und der Stran eigenlich eine Lagune mit vielen Sandbaenken, die bei Ebbe freigelegt werden... Unglaublich, dazu praler Sonnenschein ab 9h. Leider hatten wir nur ca. 90 Minuten Zeit, um ausgiebig zu schwimmen, am Strand zu liegen und den Mund nicht mehr zu zu kriegen, weil alles so irreal war. Danach mussten wir schon wieder zurueck um zu unserem zweiten Programmpunkt zu schippern, ein Strand der Hook-Island, die Nachbarinsel. Dort wurde Tauchen (fuer Geld) und Schnorcheln (umsonst) angeboten, Gesa und ich entschieden uns fuer letzteres. Ich war noch nie vorher Schnorcheln und es dauerte auch ein bisschen, bis ich ganz entspannt und relaxed im Wasser lag, um unter mir das 2. Naturwunder dieses Tages zu sehen: Korallen in verschiedenen Varianten, dazu kleine und grosse Fische in allen Farben, die froehlich neben ienem her schwammen. Nachdem wir wieder zurueck auf dem Schiff waren, war es wiedermal Zeit fuer ein ausgiebiges Sonnenbad an Deck. Und ja, wir wussten, dass man schnell Sonnenbrand auf See bekommt, und wir haben uns eingecremt und aufgepasst - und trotzdem sitzen wir hier jetzt beide im Computerraum und haben Bauch und Ruecken knallrot, besonders schoen wann man mit grossem Rucksack unterwegs ist...
Am zweiten Abend sassen wir wieder auf Deck, tranken Bier und hoerten lustige Pseudo-Techno Musik der 90er Jahre, sahen Delphine und bekamen Sternbilder erklaert. Da es rundherum natuerlich ziemlich dunkel ist, konnten wir den Sternenhimmel mitsamt Milchstrasse, Jupiter und Co total deutlich sehen und die ein oder andere Sternschnuppe beobachten. Am dritten und letzten Tag war endlich genug Wind zum Segeln da, und wir wurden fuer unsere Entscheidung, die Tour auf einem ausrangierten Renn-Segelschiff zu buchen, belohnt. Schiff im Wasser liegend rollten die Wellen ueber den Bug und wir sassen froehlich Sonne tankend am Heck. Auf dem Rueckweg sahen wir dann noch kurz eine grosse Wasserschildkroete, nachdem wir in den ersten beiden Tagen schon mehrere Buckelwale (fuer die Insider: Buckelwale sind jetzt quasi die Elefanten Australiens!) gesehen hatten und Seeadler unser Boot umkreisten...
Zurueck im Hafen lagen wir den Rest des Tages am Strand in der Sonne (bzw. im Schatten, um unseren Sonnebrand zu kurieren) bevor es abends nochmal rausging, um sich mit unserer Bootstruppe in einem Biergarten zu treffen. Der Abend wurde immer laenger und irgendwie fand ich mich spaeter in einer Pub-Disko mit Flip-Flops auf der Tanzflaeche wieder. Und was soll ich sagen: die, die von unserer Gruppe noch mitkamen, wurden sensationell unter den Tisch gertunken (bis auf einen Englaender und einen einen Iren, die beide gut mithielten)! Der Rest wanderte irgendwann stillschweigend ins Bett oder verkuendeten besoffen, dass sie sich das ja schon gedacht haetten, wenn sie mit einem Deutschen Bier trinken wuerden. Ein rundum gelungener Abend. Und irgendwann lag ich auch wieder in meiner YHA in meinem Bettchen und schlief ziemlich schnell ziemlich gut ein...
Einziges Problem: Heute morgen war um 7.30h aufstehen angesagt, weil um 9h unser Greyhound Bus fuhr. Herrlich sage ich euch. Aber dank eines staerkenden Mueslis und nem Cappucino ueberstand ich auch diese letzte Etappe gut und genoss unterwegs die Landschaft. Es ist unglaublich (ich benutze dieses Wort ja wirklich inflationaer!) wie verschieden Australien doch ist. Da denkt man an den roten, trockenen Kontinent und faehrt durch gruenen dichten Wald mit allen moeglichen Palmenarten, entlang der Kueste oder zwischendurch auch durch eine Art Steppe: nur unsere Strasse, weit und breit staubiger Boden mit Grasbuscheln bewachsenen, ab und zu ein Baum und die Eisenbahnlinie neben einem. Ausserdem jede Menge Zuckerrohr- und Bananenplantagen.
Jetzt sind wir hier in Cairns angekommen, wo wir mit subtropischen Klima begruesst wurden, die Luft ist ziemlich feucht. Den Abend haben wir mit einer Flasche Wein genossen und morgen ist erstmal ausschlafen angesagt, wie ich mich darueber freue! Ansonsten wollen wir nachmittags mal die Stadt erkunden und abends vielleicht noch irgendwo rausgehen...
Das solls fuer heute gewesen sein. Es gibt noch jede Menge Anekdoten zu berichten, aber ich schlafe gleich ueber der Tastatur ein, deswegen schicke ich viele Gruesse um den Globus nach Deutschland und sage: Gute Nacht und bis bald!
Ratze

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das hört sich ja ganz fantastisch an.
Wir können uns das aber sehr gut vorstellen. Dein Auftritt am 1. in Jever war die volle Überraschung.Vielen Dank, von allen viele Grüße und weiterhin so tolle Tage. Kauft euch noch Mückenspray für den Uluru. Gruß Mama und Papa

Anonym hat gesagt…

Ratze....das hört sich wirklich super an! Für einen Moment wurde ich gedanklich davongetragen - weg von meiner MA-Arbeit, heraus aus der Bib, ... - um die Schönheit Australiens zu genießen ;)...DANKE dafür!!! Lieben Gruß und noch viele schöne und ereignisreiche Tage,
Marion

Anonym hat gesagt…

Hey Ratze,
tolle Bilder, die Du da beschreibst...aber Insider verstehe ich nicht und das mit den Adlern hast Du auch nur wegen mir reingeschrieben. Dafür war ich diese Woche an der Nordsee, nicht ganz so warm und auch kein klares Wasser, aber dafür direkt bei meiner Arbeitsstelle (-;
Beste Grüße, freu mich auf deine Rückkehr!
Jan-Bernd