Donnerstag, 31. Juli 2008

Wenn man alles richtig gemacht hat...

Ich denke ihr kennt das Gefuehl wenn man da sitzt und denkt: "Ich habe alles richtig gemacht!" Und diese Situationen haeufen sich in letzter Zeit in geradezu erfreulichem Ausmass. Von Fraser Island hatte ich ja schon berichtet. Gestern waren wir ja dann auf der Wal Tour - und haben leider "nur" Delphine gesehen, die sich um unser Boot scherten. Als Entschaedigung bekamen wir eine weitere Fahrt umsonst. Und da war es unser Glueck, dass das Hostel in Airlie Beach ausgebucht war und wir noch einen Tag hier bleiben konnten. Den Rest des Tages wurde hier, wie schon geschrieben gechillt. Und wir waren einkaufen, was sich als sehr spannend herausgestellt hat. Wenn man gut gelaunt und mit Kamera bewaffnet durch einen riesen Supermarkt laeuft kann man schon eine Menge Spass haben. Gesa und ich haben eine Liste eroeffnet, mit Dingen, die - sagen wir mal - Australien spezifisch sind. Und da sind so einige Kuriositaeten zusammen gekommen. Hier ein paar Beispiele:
- Buegersteige: Wir wunderten uns, warum es hier kaum Buegersteige gibt und haben da auf dem Weg zum Supermarkt mal einen Mann gefragt, der gerade dabei war, den Rasen vor seinem Haus zu maehen. Er verstand zuerst unserer Frage gar nicht (und das nciht wegen meines schlechten Englisch!) und sagte, es gaebe da einen schoenen Buegersteig entlang des Strandes, der sei sehr schoen angelegt... Als wir dann nochmal nachhakten, war er sehr irritiert und meinte: "Ihr steht gerade drauf!" Hier gibt es keine Buegersteige, sondern man laeuft einfach ueber den Grasstreifen neben der Strasse. Der gehoert zu einem gewissen Teil der Stadt und ist damit offizieller Gehweg. Wo die Grenze zwischen "Footpath" und Grundstueck verlaeuft konnte er uns nicht so genau sagen. Manchmal gibt es da eine Hecke oder nen Zaun, ansonsten ist es Ermessenssache.
- Duschen: eine der nervigsten Sachen hier in Australien! Die Duschen gehen uns bis zum Hals - hoechstens! Und das seit wir in Melbourne sind. Egal ob Privathaushalte oder Hostels: beim Haare waschen verrenkt man sich jedes Mal. Keine Ahnung warum das so ist, die Australier sind eigentlich nicht wesentlich kleiner...
- Staubsauger: Da freut sich die Hausfrau in uns. hier wird der Staubsauger auf den Ruecken geschnallt! Ein trend der sich auch bei uns durchsetzen sollte. Vorteile: Er knallt nirgendswo gegen, steht nicht im Weg und man sieht auch noch cool aus. Ghostbuster-like
- eine Supermarktgeschichte: Koks im Regal! Zumindest sieht es so aus... denn die Australier haben eine Vorliebe alles in Plastik zu verpacken. Und so bekommt man Gelierzucker und Mehl in 500g Tueten, durchsichtig und nur mit kleinem Etikett. War ein lustiger Anblick. Der Zucker wird hier in Plastikkannen gepackt und sieht aus wie Weichspueler - guten Appetit!
Soviel fuers erste zu unserer Liste. Wir werden weiter recherchieren und berichten....
Ansosten war heute wiedermal einer dieser "Alles richtig gemacht"-Momente: Als ich nach meiner sich zur Tradition entwickelten mittaglichen Nudelterine in der knallen Sonne auf der Liege neben dem Pool lag (neben mir gutaussehende Maedels im Bikini), in der Hand einen Cappucino und den Blick ueber die friedvolle ruhige Gruenflaeche der YHA schweifen liess laechelte ich nur zufrieden in mich hinein... Und nun der Fakt, der uns alle nach Australien auswandern lassen sollte: es ist hier momentan Winter! Aber die Sonne lacht mittlerweile (wie wir es gebucht hatten) von 9.30h morgens bis 5.00h nachmittags und es ist keine Wolke am Himmel, dazu zwischen 20 und 25 Grad - was will man mehr?! Da gibt es noch was: Wale, genauer: Buckelwale. Um 13.00h wurden wir also zu unseren zweiten Tour abgeholt. Diesmal gab es nur wenige Delphine zu sehen, dafuer dann aber drei Stunden lang eine entspannende Schiffstour mit gratis Tee und Kuchen soviel man wollte, und nebenbei noch Buckelwale, die 20 Minuten lang um unser Boot schwammen. Und dass in nur ganz kurzer Entfernung: sie kamen zwischendruch auf 3 oder 4 Meter heran und verschwanden dann wieder... Eine Mutter mit ihrem Kind, froehlich auftauchend, prustend und mit der Flosse winkend. Buckelwale sind eindeutig die Poser unter den Walen. Spaeter sahen wir dann noch zwei Erwachsene Wale sich gegenseitig verfolgend, die immer wieder Rollen machten und mit der Schwanzflosse aufs Wasser schlugen - imposante Tiere!
Jetzt sind wir wieder in der YHA und warten auf unseren Bus, die naechsten 12 Stunden werden wir nach Airlie Beach unterwegs sein, wo wir morgen frueh um 9h ankommen und dann sofort aufs Segelschiff umsteigen (Um joerg zu beruhigen wir haben nicht das Partyboot genommen sondern ein richtiges Segelschiff mit insgesamt nur 18 Leuten). Dort werden wir dann die naechsten Tage die schoensten Inseln der Welt umsegeln, und schonmal einen kleinen Ausflug zum great Barrier Reef machen. Ich werde mich also nicht so schnell wieder melden koennen! ch wuensche euch weiterhin so gutes Wetter wie es im Moment wohl ist (zumindest in Jever scheint die Sonne, wie ich hoerte!) Also, macht's alle gut, bis bald,
Ratze

Dienstag, 29. Juli 2008

Unterwegs mit Ranger Bob

Moin zusammen,
es ist hier so einiges passiert, seit ich meinen letzten Eintrag geschrieben habe, zu viel um es hier alles so aufzuschreiben... aber ich versuche euch zumindest teilweise an mienen Erlebnissen teil haben zu lassen...
Also, vor drei Tagen kamen wir hier abends mit dem Greyhound Bus in Hervey Bay an. Die Fahrt an sich war schon sehr cool, denn wir fuhren ueber Tag und die Landschaft wechselte von Brisbane doch erheblich. Wir fuhren zum Teil durch Suempfe und grosse Mangrovenwaelder, dann wieder vorbei an Plantagen und vor allem immer wieder an kleinen Doerfern, die aus ein paar Haeusern bestanden. Und was fuer schoene Haeuser! Alle auf Staelzen komplett aus Holz, einstoeckig und mit Veranda, meistens komplett ums Haus. Der Vorgarten war meistens mit Palmen gesaeumt, und so prollig es hier rueberkommt, es wirkte ueberhaupt nicht so! Einfach kleine schoene Haeuser mit gut gepflegtem Vorgarten. Als wir dann in Rainbow Beach, einem kleinen Ort wo mehrere Jungs Footy, das australische Football, auf einer Wiese spielten, mehrere Backpacker rausliessen habe ich mich ein bisschen geaergert, dass wir dort keinen Zwischenstopp eingelegt haben.
Voellig zu Unrecht, wie sich dann spaeter herausstellte, als wir hier ankamen. Die YHA hier ist ziemlich gross und einfach nur klasse. Die Zimmer sind nicht schoen aber sauber und das tollste ist ein reisengrosser Launch-Bereich mit Sofas und einem Kamin, dazu Internetcomputern (sogar Skypen ist hier moeglich!) und einer kleinen Bar, wo es sehr leckeres Abendessen (heute hatte ich Nachos mit Hackfleisch und Kaese ueberbacken) und kaltes Bier gibt. Was fuer ein schoener Ort, da macht es auch nichts, dass wir noch die naechsten zwei Naechte hier bleiben, weil das naechste Hostel erstmal ausgebucht ist. Aber das war erst der Anfang...
vorgestern morgens ging es los zu unserer ersten Tour nach Frasier Island. Mit dem Bus zur Faehre, rueber auf die Insel und da dann in einen extrem hoch gelegten, komplett gepanzerten Allradbus (von mir nur liebevoll Panzer genannt), mit grossen Fenstern und 30 Sitzplaetzen. Unser Guide fuer die zwei Tages Tour hiess Ranger Bob und war genauso wie man sich ihn vorstellt: kurze khakifarbene Hose mit gruenem Hemd, Cappy und Sonnenbrille und mit jeder Menge ausgeschmueckten Stories ueber die Insel und sein Leben. Zusammen mti 29 anderen, meist jungen Teilnehmern verbrachten wir die letzten beiden Tage und die Nacht auf der Insel und hatten dabei jede Menge Spass. Es folgen nur kurze Auszuege, die Details wuerden Seiten fuellen und mein Budget fuers Internet hier sprengen.
Am ersten Tag waren wir unter anderem an zwei Suesswasserseen im Landesinneren, wo wir die Chance hatten im kristallklaren Wasser zu schwimmen oder uns an den weissen Sandstrand zu legen. Alternativ dazu bot sich ein Spaziergang unter den Palmen und anderen Baeumen an. Leider meinte der Wettergott es am ersten Tag nicht gut mit uns und es regnete zwischendurch immer wieder, aber zum Glueck waren wir dann meistens im Bus unterwegs. Fraser Island ist die groesste Sandinsel der Welt. 123km von norden nach Sueden purer weisser Sand, im Inneren total bedeckt mit Regenwald und Dschungel, abgesehen von den Seen und ein paar Strassen, ueber die wir zum Teil sehr abendteuerlich mit unserem "Panzer" fuhren. Zwischendurch wanderten wir durch subtropischen Regenwald und verbrachten die Nacht anschliessend im Resort in kleinen Huetten. Am naechsten morgen ging es frueh los und wer glaubte, dass man den ersten Tag nicht mehr toppen koennte wurde zum Glueck enttaeuscht! Wir fuhren zum 75-Mile Beach. Wie der Name schon sagt 75 Meilen endloser Sandstrand, und wir fuhren die meiste Zeit entlang der Wasserlinie. Zwischendurch hielten wir bei einem sehr beruehmten Wrack eines vor langer Zeit gestrandeten Luxusliners und wanderten den einzigen Felsen der Insel hinauf - Indian Head. Die Aussicht von dort oben war unbeschreiblich! Die Sonne schien den ganzen Tag sodass wir anschliessend in den Champaign-Pools (einer kleinen Abtrennung vom Meer wo immer wieder Wellen hineinschwappen) Schwimmen gehen konnten und dort auch unser Mittagessen verbrachten. Den Abschluss bildete die Faehrfahrt zurueck inklusive sehr schoenem Sonnenuntergang. Was eine Tour! Abenteuerlich (wir haben zwischendurch eine ca. zwei Meter grosse Diamant-Python Schlange gesehen!), relaxed und viel Spass mit den restlichen Teilnehmern. Die sind heute abend leider alle in anderen Hostels, aber da alle die gleiche Route vor sich haben sehen wir sie sicherlich nochmal irgendwo wieder! Nun sind wir ziemlich muede und kaputt und werden heute frueh Schlafen gehen, morgen werden wir um 8h abgeholt um eine Wal-Tour zu machen. Den Rest des Tages relaxen und Waschen wir hier bevor es dann uebermorgen nach Airlie Beach weitergeht, wo die zwei Tage Segeltour durch die Whitsunday-Islands startet. Diese Tour war also erst der Auftakt fuer viele schoene Landschaften die noch vor uns liegen, und fuer alle, die ihre Australien-Reise anfangen zu planen, waehrend sie diesen Blog lesen: Fraser Island ist ein absolutes Muss!
Ich hoffe euch geht es auch allen gut. Vielen Dank an dieser Stelle fuer all eure Kommentare! Ich wuensche euch weiterhin schoene (Semester-)Ferien und gutes Wetter! Ich hoffe bei uns bleibt es so sonnig wie es heute war....
Viele Gruesse ans andere Ende der Welt!
Ratze

Samstag, 26. Juli 2008

Episoden aus Downunder...

Moin zusammen,
heute gibt es einmal ein paar kleine Anekdoten aus unserem Reisetagebuch hier in Australien. Ich sitze in einem YHA in Marochydore, noerdlich von Brisbane, und versuche auf einer voellig kaputten Tastatur ein paar Zeilen zu tippen. Tippfehler moegen mir verziehen werden....
Die letzten beiden Tage waren wir in Brisbane, wo es oft geregnet hat und wir bei einer abendlichen Kneipentour (eine Kneipe, ein Bier, naechste Kneipe, anderes Bier, dritte Kneipe.....) sehr viele kuriose Gestalten getroffen haben. Es war Donnerstagabend und deswegen nicht viel los. An einer Strasse an der eine Kneipe neben der anderen steht spielten ueberall Livebands aber nirgendswo war etwas los (unsere These: es war keiner da, WEIL uberall Livemusik war...). Vereinzelt liefen noch andere Leute herum, als erstes stellte sich jemand in den Mittelpunkt der wohl alleine unterwegs war und seinen Ipod dabei hatte. Er hatte beide SToepsel im Ohr und guckte wohl einen Film, waehrend er immer zu den Musikern ging (wohlgemerkt waehrend sie spielten), sich ein Lied wuenschte und danach, wenn sein Wunsch erfuellt wurde, wieder die Stoepsel im Ohr hatte. Dazu wippte er auf seine ganz eigene Weise mehr oder weniger rhytmisch aus den Knien. Hoert sich vielleicht nicht so lustig an, aber wenn er so auf die Tanzflaeche ging, wo ja sonst keiner tanzte, sah das schon komisch aus. Wir sahen ihn noch mehrmals wieder...
In der naechsten Kneipe setzten wir uns in eine Sofa Ecke uind lauschten der Musik eines Duos, von dem der eine James Brown perfekt darstellte (ohne es zu wollen) und dazu ein etwas aelterer Herr gekonnt auf seinem Bass zuppfte. Die Musik war gut und sie erfuellten auch alle Wuensche. Kurze Zeit spaeter kam eine schon gut angetrunkene (gelinde formuliert) Dame herein mit einem Pitscher Sangria (oder aehnlich), gesellte sich zu zwei jungen Maennern neben uns und fing sofort eine laute Unterhaltung an, das beste: ihre Quietschstimme uebertoente den
Saenger uns zwischendurch schenkte sie den Jungs von ihrem Pitscher ein, wobei wir alle vier jedesmal darauf warteten, dass sie alles verschuettete (sie goss mit sehr viel Schwung im hohen Bogen ein und verfehlte dabei fast immer das Glas). Die beiden Jungs wurden sie den Abend ueber nicht mehr los...
Am naechtsen morgen beim Fruehstueck sassen wir neben einer Oma, die ich locker auf 80 schaetzen wuerde. Sie erzaehlte, dass sie fuer ihr Leben gern reisen wuerde und dabei immer als Backpacker in YHAs unterwegs sei. Sie sei schon als junges Maedel immer gern gereist, und seit ihr auf einer frueheren Reise ihr Begleiter mal extrem auf die Nerven gegangen sei, reist sie nur noch alleine. Und so sass sie da, kochte sich ihr Essen und reist um die Welt. Ich habe nur noch drauf gewartet, dass sie sich ein Surfboard unter den Arm klemmt und loslegt... unser Surfoma...
Es ist sowieso sehr spannend, was fuer Leute hier in den Greyhound Bus einsteigen. Direkt am ersten Tag fiel uns auf, dass die Haelfte aller Fahrgaeste wohl aus Einheimischen besteht, die diesen Bus als Transportmittel nutzen. Sehr viele aeltere Maenner und Frauen, sogar ganze Familien mit Kleinkindern sitzen immer wieder mit im Bus. Die haben dann ihr Lunchpaket und ein grosses Kissen mit und machen es sich bequem.
In Brisbane hatten wir einen ganzen Tag lang Zeit, uns die Stadt anzuschauen, und waren direkt auf einem Stadtrundgang unterwegs. Nachdem uns am Anfang direkt ein Schauer zur ersten Donut-Pause zwang, war der Rest des Tages aber gut und wir haben viel von der Stadt gesehen, das Fazit: jeder baut wo und was er will, und so ist das Stadtbild von Brisbane voll von Bruecken und Hochhaeusern, die alle nicht zueinander passen. Ausserdem wird an jeder Ecke gebaut, die ganze Stadt scheint im Umbruch. Dafuer gibt's dann aber eine grosse Einkaufsstrasse mit vielen Klamottenlaeden, die amWochenende bis spaet abends aufhaben. Wir waren in einem Billabong Laden ueber mehrere Etagen wo sogar ein DJ live auflegte - hab ich in Deutschland auch noch nicht gesehen...
Heute morgen sind wir dann weiter in den Zoo Australia, wo wir den ganze Tag mit Krokodilen, Kaenguruhs und Koalas verbracht haben. Warum Zoo wird sich jetzt manch einer fragen, aber dieser Zoo ist kein gewoehnlicher, sondern die Tiergehege sind alle ganz gross und natuerlich angelegt, und dient dazu, kranke Tiere gesund zu pflegen und wieder auszusetzen. Und so haben wir heute in der Sonne Koalas gestreichelt und Kaenguruhs gefuettert... leider musste ich alle Koalas und Kaenguruhs, die einige von euch auf meine Mitbring-Liste gesetzt hatten am Ausgang wieder abgeben....
Und jetzt sind wir hier in Marochydore, wo wir allerdings nur die Nacht verbringenund morgen direkt nach Hervey Bay weiterfahren, wo wir dann uebermorgen auf unsere Tour nach Frasier Island starten werden. Das Wetter ist wieder besser, die Sonnen scheint den ganzen Tag!
Viele Gruesse nach Deutschland!
Ratze

Mittwoch, 23. Juli 2008

Regen, Regen, Regen...

Moin zusammen,
tja, wie der Titel schon veraet war das Wetter heute wie uns hier bei der Ankunft gesagt wurde: "Perfektes Surfwetter!" Und das heisst soviel wie guter, aber nicht zu starker Wind und Nieselregen. Und das ist schon verdammt schade wenn man an einem der schoensten Straende dieser Welt ist - so kommt es mir zumindest vor, wobei ich ja keine Ahnung habe, was uns in den naechsten Tagen noch fuer Straende erwarten...
Auf jeden Fall begann unser heutiger Tag eher unschoen, naemlich um 4.20h. Mein Wecker klingelte, und um 5.00h sollte unser Greyhound Bus uns von unserer letzten Station (Coffs Harbour) nach Byron Bay bringen. Sollte - denn in Wirklichkeit warteten wir eine Stunde in der Kaelte, bevor am Horizont endlich unser Bus heranrollte. Der Fahrer stieg gut gelaunt aus und gab keinen Kommentar zu der Verspaetung ab, entweder er ist dran gewoehnt, oder man nimmt es mit den Zeiten hier in Ozzie nicht so genau. Wie auch immer, seit heute mittag sind wir in Byron Bay und haben einen ausgedehnten Spaziergang am Strand entlang und endlos scheinende Treppen zum Leuchtturm hinauf hinter uns. Dabei boten sich mal wieder atemberaubende Ausblicke auf das Meer, die weisse Duenung, endlose Sandstraende und die vielen kleinen Punkte im Wasser - Surfer. Der Leuchtturm ist auf einem Berg gebaut, der in steilen Felsklippen in den Pazifik hineinfaellt und ist der groesste Australiens. Gleichzeitig ist es der oestlichste Punkt, sodass wir heute gewisserweise gleich zwei Rekorde einfuhren... Nachdem wir an der Great Ocean Road schon den suedlichsten Punkt gesehen haben, haben wir jetzt auch den Osten abgesteckt. Ab jetzt geht's nur noch in den Norden! Auf dem Rueckweg vom Leuchtturm liefen wir durch ein Stueck Regenwald, was nicht nur sehr cool gemacht war, sondern auch Schutz vor Regen bot. Aber zurueck zum Ort: Byron Bay scheint DAS Surferparadies zu sein, das YHA ist nett gebaut, die Zimmer auf der ersten Etage an einer Empore um den Poolbereich herum, geraeumige Kueche (wo jeder bei der Ankunft eine Box mit Teller, Tasse und Besteck bekam) und ein schoener Ausfenthaltsbereich als Terasse um den Pool. Der einzige Haken: hier ist alles auf Sommer eingestellt, d.h. keine Heizungen, alle Bereiche offen gestaltet, sodass der Wind ueberall durchpfeift. Mittlerweile geht's aber hier im Internetbereich mit Pool Billard und 'ner Tasse Tee.
Ansonsten haben wir heute abend unsere Karten und Reisefuehrer rausgekramt, dazu die vielen gesammelten Werbeflyer, und haben unsere Tour bis Cairns grob abgesteckt. Dabei haben wir uns auch fuer zwei weitere Touren entschieden: eine 4x4 Tour auf Frasier Island, der groessten Sandinsel der Welt und eine Segeltour ueber zwei Tage zwischen den Whitsunday Islands! Auf diese Highlights freuen wir uns jetzt schon und das vertreibt die Kaelte. Ausserdem soll es in den naechsten Tagen wieder waermer werden und zu Regnen aufhoeren. Spaetestens ab dem Wochenende liegt die Regenwahrscheinlichkeit unter 5%, puenktlich zu unseren Touren!
Morgen mittag geht es gemuetlich weiter nach Brisbane, wo wir die naechsten zwei Tage in der Stadt verbringen werden, mehr verrate ich an dieser Stelle noch nicht zu unserer Tour. Ansonsten geht es uns weiterhin gut und wir erleben weiter unser Abenteuer hier in Australien, wobei man nie so genau weiss, welche Uebrraschung als naechstes auf uns wartet. Im Moment hoffen wir nur, dass unser Bus morgen einigermassen puenktlich kommt ;-)
Also, nicht viel neues, zumindest nichts, was ich in Worte fassen koennte. Die Straende hier und das tuerkisfarbene Meer sind einfach unbeschreiblich!
Gruesse an alle nach Deutschland!
Ratze

Sonntag, 20. Juli 2008

Der Weltjugendtag ist vorbei - ab jetzt beginnt das Abenteuer

Nach zwei Wochen ist der 23. Weltjugendtag hier in Sydney am heutigen Sonntag vorbeigegangen. Den Abschluss bildete die grosse 'Final Mass' auf dem Gelaende einer Pferderennbahn mitten in Sydney. Aber es ist so viel passiert dass ich gar nicht weiss, wo ich ueberhaupt anfangen soll...
Am Montag kamen wir von Melbourne nach Sydney mit dem Bus abends in unser Gastgebergemeinde an, die uns mit vielen Leuten sehr herzlich begruesste und ein australisches Barbecue vorbereitet hatte. Ueberhaupt war die Betreuung waehrend der ganzen Woche einfach unbeschreiblich, jeden Tag haben viele Familien und auch nicht wenige Omas privat Pizza, Suppe und vieles mehr gemacht, um uns in unserer Schule, wo wir geschlafen haben, zu verwoehnen. So wurde man morgens gefragt, was man auf sein Toast gerne haette und es wurde von einer lieben Omi geschmiert, an der naechsten Station wurde Tee und Kaffee vorbereitet und zwischendurch gab es auch noch mal gekochte oder Spiegeleier, dazu immer jede Menge Obst, Croissants und vieles mehr. Fuer die, die in Sachen Weltjugendtag noch nicht so genau bescheid wissen, sei an dieser Stelle gesagt, dass es ein Fruehstueck und ein Lunchpaket fuer alle registrierten Pilger gibt, dies aber Flugzeugessen sehr aehnlich kommt, d.h. viele lang haltbare und eingeschweisste Sachen. Der Service unserer Gemeinde war da mal echt nicht zu verachten.
Ansonsten muss man den Australiern ein dickes Lob fuer die Organisation machen. Die Logistik lief erschreckend reibungslos, wir mussten fast nie auf eine U-Bahn warten und es gab so viele superfreundliche Volounteers die einen quasi bis nach Hause begleitet haben, alle 5 bis 10 Meter stand einer an der Strasse bewaffnet mit Stadtplan und mit einer Antwort auf so ziemlich jede Frage: ob wir uns nach Zeiten und Orten fuer bestimmte Veranstaltungen erkundigt haben oder einen guten Pub suchten, uns wurde immer geholfen. Und ich war hute nach der Abschlussmesse in weinger als zwei Stunden vom Feld wieder zurueck in der Schule (zum Vergleich: in Koeln brauchten wir ca. 5-6 Stunden bis zum Bus ausserhalb des Gelaendes). Aber natuerlich gab es auch Schattenseiten, bzw. besser gesagt: Herausforderungen. Mit ca. 300 Pilgern in der Schule hatte man uns drei Duschkabinen gebaut, die draussen auf dem Gelaende aufgestellt waren, der Clou: es war ein grosser Holzkasten mit einer Tuer, und man musste durch die ersten beiden Duschen durch um unter die dritte zu kommen. Ein Praktikant war wohl auch bei der Planung in Sachen Umziehen am Werk. Die Duschen waren zu klein (und zu nass), also war ein grosser Pavillon vor den Duschen auf dem Schulhof aufgebaut, dessen Seitenwaende interessanter Weise aus durchsichtiger Folie bestanden. Was die sich dabei gedacht haben... katholische Veranstaltung und so.... Aber mit blauer Folie und eingefuehrten Duchzeiten war das alles kein Problem.
Der zweite Punkt war der Gepaecktransport. Eine privtae Firma war extra mehrere Jahre im Vorraus beauftragt worden sich Gedanken zu machen, das Ergebnis: Es fahren immer drei Busse zusammen mit einem Transporter als Kolonne von Melbourne nach Sydney. Jeder Konvoi hat bestimmte Abfahrtszeiten und extra eingerichtete Rastplaetze anzufahren, damit innerhalb von 2 Tagen 30000 Pilger von Melbourne nach Sydney kommen. Das Gepaeck wird in Melbourne mit einem Barcode versehen und dann direkt zur Schule geliefert, quasi wie am Flughafen. Soweit die Theorie. Von kleinen Zeitverschiebungen mal abgesehen hat der Transport auch einwandfrei geklappt, aber am Ende standen wir ohne Gepaeck in Sydney. Nach einigen Telefonaten teilte man uns mit, dass unser Laster abends in einem Vorort von Sydney eingeschlossen worden sei, und man am naechsten morgen mit der Auslieferung beginnen wuerde. Die erste Nacht verbrachten wir also alle ohne Schlafsack und Isomatte in unseren
Klamotten auf dem Teppichboden der Klassenzimmer, die arschkalt waren, da die Heizung nicht funktionierte. Schoen war das nicht. Am naechsten Tag kam unser Gepaeck - jedoch nur teilweise. Andere Teile waren irgendwo in Sydney gelandet (was komisch ist, wenn alles im gleichen Laster ist, aber gut....). Meine Sachen waren gleucklicherweise dabei, aber seitdem ist Harvest - der Name der Firma - in Sydney weithin als Schimpfwort gelaeufig...
Jetzt aber mal endlich zu der Stadt an sich: WOW! Die ist mal wirklich klasse. Ich habe waehrend der Tage hier nur einige der Highlights sehen koennen, aber alleine vor der Opera zu stehen, ueber die Harbour Bridge zu laufen, mit der Faehre durch den Hafen zu schippern, sich in den Pazifik stuerzen (im Winter!) oder im Roal Botanic Garden auf der Wiese zu chillen (ueberall stehen Schilder: "Please step on the gras!") ist der Hammer. Es ist eine gekonnte Mischung aus imposanten Gebaeuden, tollen Sehenswuerdigkeiten, riesiegen Wolkenkratzern und einer entspannten Ruhe, die diese Stadt in meinen Augen so auszeichnet. Wer's bis jetzt nicht geglaubt hat: Sydney lohnt die lange Reise! Ich waere wohl gerne noch laenger geblieben...
Seit heute sind wir (Gesa und ich) auf unsere grosse Tour gestartet. Um 18h Ortszeit ging es mit dem Greyhound Bus los und jetzt sind wir im Hostel in Newcastle, noerdlich von Sydney und freuen uns auf ein schoenes bequemes Bettchen. Morgen geht's dann nachmittags schon wieder weiter nach Coffs Harbour, wo wir mindestens zwei Naechte bleiben werden und dann mal so richtig relaxen koennen. Ich spuere jetzt schon jeden meiner Muskeln vom Rucksack tragen und bei den ganzen Surf-Schildern in den Hostels kann ich es auch kaum erwarten, das hier mal auszuprobieren. Jetzt geht's aber erstmal schnell ins Bettchen! Ich hab gehoert bei euch regnet's, bei uns sind fuer die kommende Woche auch einzelne Schauer angekuendigt, aber dafuer wird es immer waermer. In diesem Sinne viele Gruesse nach Deutschland!
Ratze

Samstag, 12. Juli 2008

Football, Koalas und Gottesdienst im Stadion

Hallo zusammen,
endlich melde ich mich mal wieder, und es scheint sich bereits jetzt abzuzeichnen, dass es schwierig sein wird, neue posts hier einzutragen... wer also mehr erfahren moechte sollte unter www.aufnachsydney.de nachlesen, dieser Blog wird mehrmals tagelich aktualisiert. Im Moment sitze ich am Laptop unserer "Gastomi" und kann daher auch nur einen ganz kurzen Bericht schreiben. Die erste Nachricht: es ist saukalt hier unten! 10 Grad und sehr windig, was das angeht freuen wir uns alle sehr auf Sydney, wo es ein paar Grad waermer ist. Erst recht weil ich etwas naiv keine Jacke eingepackt habe....
Ansonsten macht es hier in Melbourne aber sehr viel Spass. Wir waren Mittwoch und Donnerstag auf einer Zwei-Tagestour zur Great Ocean Road, einer Strasse entlang der Kueste, wo wir unter anderem beeindruckende Felsformationen und einige Koalas gesehen haben. Donnerstag waren wir in einer nachgebauten Goldgraeberstadt, die ziemlich gross war und wir ne Menge Spass hatten. Gestern war dann wieder Programm in den Gemeinden und ein grosser Gottesdienst mit ueber 30.000 Jugendlichen aus der ganzen Welt hier im Stadion. Das war sehr beeindruckend, zumal wir vor und nach der Messe fuer ordentlich Stimmung gesorgt haben (vielleicht findet ihr ja das ein oder andere Video bei youtube). Es ist wirklich super zu sehen und zu erfahren, wie viele Jugendliche aus der ganzen Welt richtig Party machen koennen (mit allem was dazu gehoert) und dann waehrend der Messe eine ruhige, andaechtige Atmosphaere herrscht, sodass man es wirklich Gottesdienst nennen kann. Und ihr koennt euch vorstellen, was fuer ein Aufwand es ist dafuer zu sorgen, dass 30.000 Leute innerhalb weniger Minuten zur Kommunion gehen koennen.
Anschliessend haben wir wiedermal Party gemacht und den Abend in einem Pub in der Innnenstadt mit australischem Bier ausklingen lassen. Und das ist mal wirklich herb!
Heute waren wir dann mit unserer "Gastomi" beim Football Match (sie hat eine Dauerkarte und kennt jeden Spieler mit all seinen Statistiken!). Es war mal wieder sehr kalt, aber trotzdem spannend und lustig. Jetzt gibt es gleich Abendessen und anschliessend geht's wohl nochmal in die Stadt. Sonntag ist dann der Tag in den Familien und Montag (um 5h morgens!) geht dann unser Bustransfer nach Sydney los. 15 Stunden Busfahrt warten auf uns und ich hoffe, dass unser Gepaeck am Ende auch wohlbehalten ankommt. Das soll's erstmal gewesen sein. Freue mich natuerlich immer ueber Kommentare und ihr duerft diese Adresse auch ruhig weitergeben ;-)
Mir geht's hier prima! Viele Gruesse nach Deutschland!
Ratze

Achja, zum Vormerken: am 20.7. lauft in der ARD eine Reportage ueber den WJT, und wir sind auch dabei... werden (mal wieder ;-) von einem Filmteam begleitet...

Dienstag, 8. Juli 2008

Die ersten Erlebnisse aus Down Under

Ich sitze gerade in der uni Bibliothek in Melbourne wo wir uns gerade offiziell registriert haben. Und da wollte ich nochmal schnell meine ersten Eindruecke um den Globus schicken....
Der Flug war super! Schon in Frankfurt beim Einchecken war das Terminal voll mit Pilgern nach Australien, ueberall sah man die Dschungelhuete, das Erkennungszeichen aller deutschen Pilger. An Bord waren neben den Gruppen aus Trier und Speyer dann auch eine Gruppe spanischer Pilger, die Gitarre spielten und Salsa tanzten, wo es moeglich war im Flughafen. Es war einfach eine gute Stimmung und der Flug bequem und stressfrei. Umsteigen in Singapur war kein Problem und so landeten wir Montagmorgen um 4.30h Ortszeit in Melbourne bei 13 Grad und leichtem Regen. Bis dahin war alles super organisiert, ab dann ging es aber erstmal mit Improvisieren los: der Willkommenschalter am Flughafen, wo wir uns melden sollten, war geschlossen, weit und breit niemand zu sehen. Wir haben dann auf die erste deutsche Gruppe gewartet und haben uns an die rangehaengt, bis uns ein netter Gastvater einer anderen Familie zu "unserem" Pfarrheim fuhr, wo wir mit Tee und Keksen empfangen wurden. Anschliessend haben wir Melbourne erkundet und seit gestern abend wohne ich bei einer sehr freundlichen aelteren Frau, die mich und Tammo (der auch mit dem BDKJ nach Australien geflogen ist) sehr nett empfangen hat. Heute morgen waren wir mit einer Gruppe im Altenheim zu Besuch und erkunden jetzt wieder die Stadt, bevor es dann morgen auf eine zweitaegige Tour zur Great Ocean Road geht. Hier in der Naehe hat es heute Nacht geschneit und das Wetter ist sehr kalt und regnerisch. Mehr gibt es im Moment auch noch gar nicht zu berichten. Habe schon viele kleine Anekdoten erlebt, aber jetzt keine Zeit davon zu erzaehlen. Schliesslich wollen auch noch andere an diesen Rechner. Also, ich hoffe euch geht's gut, schicke viele Gruesse in die Heimat!
Ratze

Freitag, 4. Juli 2008

Der Countdown läuft

In weniger als 14 Stunden geht's endlich los auf die Reise nach Australien! Ein langer Tag ist nun abgeschlossen und mit dem letzten kühlen Jever für die nächsten 6 Wochen schreibe ich diesen Blog-Eintrag. Nachdem ich die letzten beiden Tage noch fleißig Geld verdient habe, steht nun (endlich!) mein Backpacker Rucksack fertig gepackt mit Isomatte und Schlafsack (19,4kg) bereit um zusammen mit mir auf große Reise zu gehen. Ich muss sagen, während des Packens kamen die Erinnerung an Südafrika wieder hoch und damit stieg auch die Vorfreude auf die nächste Reise! Jetzt kann ich es kaum noch erwarten, morgen abend um diese Zeit endlich in Frankfurt von der Landebahn abzuheben... immerhin verabschiedet sich der Norden Deutschlands wie man es erwartet: Regen und 15°C - das gleiche Wetter wird mich in Melbourne erwarten.
Meine Visa-Probleme haben sich dank mehrerer freundlicher australischen Behörden geklärt und nachdem mein Reisebüro es noch einmal spannend gemacht hat sind heute auch die Reiseunterlagen gekommen - das nenne ich Timing! Jetzt also noch eine Nacht richtig gut in meinem bequemen Bettchen hier in Jever schlafen und dann heißt es ab morgen Isomatte und Turnhallenboden (WJT) bzw. Hostels und Zelte.
Wer mehr über den Weltjugendtag erfahren möchte, kann ja mal auf www.wyd2008.org nachgucken und da wir große Teile des Programms mit der Gruppe des BDKJ Vechta unternehmen, ist www.aufnachsydney.de auch eine gute Adresse, da dieser Blog auch täglich mit neuen Infos gepflegt wird.
Das war's erstmal für's erste, der nächste Eintrag kommt dann irgendwo vom fünften Kontinent. Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende, schöne Sommerferien und bis bald!
Viele Grüße,
Ratze